Vernissage “Kinderwelten- Wunder, Schrecken und Wünsche”

Worte zur Eröffnung

 
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Bürgermeisterin Frau Dr. Strauß-Köster,
 
mein Name ist Olga Vinnitskaya. Ich bin Gründerin und Leiterin der Kunstakademie Wetter/Ruhr, die nunmehr schon seit 20 Jahren besteht.
Ich freue mich und bin dankbar, dass die Dörken Stiftung es der Kunstakademie Wetter ermöglicht hat, eine Vernissage in diesen schönen und großzügigen Räumen zu veranstalten.
Die heutige Ausstellung befasst sich mit dem Thema Kinderwelten – Wunder, Schrecken und Wünsche… 
Zu diesem Themenkomplex sind sehr viele erziehungswissenschaftliche und psychologische Schriften veröffentlicht worden.
 
Als besonders wichtig und bedeutend werden
  • die körperlichen Bedürfnisse,
  • die Sicherheitsbedürfnisse,
  • die Erfüllung der sozialen Bedürfnisse,
  • die Wertschätzung und der Wunsch nach Selbstverwirklichung
der Kinder angesehen.
 
Die sozialen Bedürfnisse der Kinder werden in unserer Gesellschaft nicht in vollem Maße erfüllt. 
  • Arbeitslosigkeit der Eltern,
  • Vereinsamung (auch durch die Corona-Pandemie),
  • überhöhter Medienkonsum,
  • wenig Zeit der Eltern                                    

bedrohen die Welt der Kinder.

Wir – die Erwachsenen – haben die Aufgabe, die Kinder zu stärken und Lebensbedingungen zu schaffen, die die Kinder gesund aufwachsen und sich entwickeln lassen.
 
Unsere Künstlerinnen und Künstler versuchen, in den präsentierten Gemälden die derzeitige Situation der beschriebenen Kinderwelt widerzuspiegeln. 
 
Einige unserer Dozenten und Schüler haben einen Migrationshintergrund.
Sie haben am eigenen Leib erfahren, was es wirklich bedeutet, ein Flüchtling zu sein. 
 
Was bedeuten Todesangst, Kriegsschrecken, Politische Verfolgung, Diskriminierung, Armut und Gewalt im realen Leben?
 
Unter dem Begriff „Flüchtlinge“ verbirgt sich ein emotionales, komplexes und tiefgründiges Thema.
Jeder von uns versteht dieses Thema auf seine eigene Art und Weise, insbesondere aber unsere Kinder und Jugendlichen.
Wir haben bei uns in der Kunstakademie Wetter/Ruhr überwiegend einheimische Studentinnen und Studenten, Kinder und Jugendliche.
Viele unserer großen und kleinen Künstler kommen aber auch aus verschiedenen Ländern, wie z.B. 
  • Syrien (Tammam Jaramani)
  • Iran (Maryam Farmaniyeh)
  • Afghanistan (Masoomeh Jafari)
  • Türkei (Suveybe Civelek)
  • Ukraine (Olga Krakovyak & Anna Shevchenko)
  • Kasachstan (Lilija Bersuch)
Ich kann nicht alle Namen der Künstler aufzählen, das würde zu lange dauern.
 
Wir alle sprechen dieselbe Sprache und verstehen uns sehr gut ohne Dolmetscher, denn diese Sprache ist die internationale Sprache der Kunst.
 
Die Kunst im weitesten Sinne ist die Verbindung aller Kulturen. 
 
Gleichzeitig stellt diese wunderbare Verflechtung unterschiedlicher Kulturen eine absolute Bereicherung für uns alle dar.
 
Der spanischer Philosoph  (José Ortega Y Gasset) sagte:
„Das Kunstwerk ist eine imaginäre Insel, die rings von der Wirklichkeit umrandet ist.“
 
Ich bin mir sicher, dass die Werke unserer Künstler für sich sprechen und uns zum Nachdenken über die Zukunft Europas, menschlicher Werte und was jeder von uns dafür tun kann, anregen.
 
Im Namen aller Beteiligter möchte ich mich bei Bürgermeisterin Frau Dr. Strauß-Köster und Herrn Andreas Disselkoetter herzlich dafür bedanken, dass sie das Projekt ins Leben gerufen haben.
 
Ferner möchte ich herzlich danken der Familie Runge (Claudia Runge, Helmut Runge & Jeremy Runge), Andreas Offenberg und Sebastian Wöhler für ihre großartige Unterstützung und ihren Einsatz bei der Organisation, Planung und Aufbau unserer Ausstellung.
 
Die hier ausgestellten Gemälde können käuflich erworben werden.
 
Teilnahmeliste. Ausstellung „Kinderwelten. Wunder, Schrecken und Wünsche.“
 
  1. Leonie Wittick
  2. Sofia Catela
  3. Nadja Fischer
  4. Mia-Lotti Garbov
  5. Emma-­Pauline Müller-­Struck
  6. Leonie Struck
  7. Marlene Adamek
  8. Fidelis Edelmann 
  9. Rafael Berger
  10. Roman Kaufmann
  11. Leni Jägermann
  12. Süveybe Civelek
  13. Sophia Kraugmann
  14. Lara Gress
  15. Leandro Covelli
  16. Gaetano Covelli
  17. Sebastian Wöhler
Musikalisch begleitet wird unsere Vernissage durch das Geschwister Duo Sabrina Kleinemeier und Jonas Runge.
 

Impressionen

 

2. Teil des Projektes „Kinderwelten. Wunder, Schrecken und Wünsche“

Am 11. Dezember 2021 habe ich den zweiten Teil des vorgenannten Projekts mit großem Erfolg durchgeführt.

Der ganze Tag war den Kindern gewidmet. Meine Dozenten boten den Kindern im Rahmen der Veranstaltung eine Vielzahl von abwechslungsreichen und kreativen
Maltechniken an, und zwar:

  • Japanische Kalligraphie
  • Experimentelle Techniken auf Gelatineplatten
  • Drucktechnik auf Glas und Fliesen
  • Linolschnitt
  • Zeichnen von Charakteren aus dem japanischen Anime-Cartoon Gesichtsausdruck und Emotionen zeichnen.

In der zweiten Hälfte der Veranstaltung bot Joe Kiki, Musiker und Entertainer aus Togo (Afrika), den Kindern ein spannendes Programm. Die Kinder haben erstaunliche und
interessante Geschichten aus Afrika geboten bekommen. Sie lernten zusammen mit Joe Kiki den Togo-Tanz kennen sowie Melodien aus der afrikanischen Kultur. Nach einer kurzen

Pause gab es ein fulminantes Konzert nach den Wünschen der Kinder, welches großen Zuspruch und Applaus erhielt. Ein riesiges herzliches Dankeschön an den großartigen Menschen und Musiker Joe Kiki.

Vielen Dank auch an meine Dozenten, die die Veranstaltung mit großem Engagement ermöglichten:

  • Jennifer Prentki
  • Maryam Farmaniyeh
  • Masoomeh Jafari
  • Sebastian Wöhler
  • Marlene Adamek
  • Leandro Covelli
  • Gaetano Covelli

Am 04. Februar 2022 ist eine Ausstellung “Kein Kinderspiel“ unter dem Titel “Kinderwelten. Wunder, Schrecken und Wünsche” bei der Werner Richard – Dr. Carl Dörken Stiftung (https://www.doerken-stiftung.de) in Herdecke geplant.

Abschließend teile ich mit, dass ich zwei Jugendlichen aus Afghanistan ermöglicht habe, an einem sechsmonatigen Malkurs der Kunstakademie Wetter kostenlos teilzunehmen. 

Kinderwelten. Wunder, Schrecken und Wünsche.

Die Kunst und die Musik ist die Verbindung aller Kulturen.

30.10.2021 

Heute haben wir nicht nur mit Farben gemalt sondern auch mit Noten Geschichten illustriert.

Europa ist Heimat. Für Geflüchtete ist dieser Flucht- und Sehnsuchtsort zunächst als ein Zwischenraum mit dem Ausblick auf Frieden und Rückkehr in die Herkunftsländer gedacht. Krieg ist jedoch weiterhin allgegenwärtig. Europa erweist sich zunehmend als eine neue Heimat mit vielfältigen Chancen und Risiken – zwischen bleiben wollen und bleiben müssen.

Während Geflüchtete Europa als Sehnsuchtsort und Problemfeld wahrnehmen, das vielfältige Gefahren des Scheiterns und der Unmöglichkeit des Ankommens birgt, ist in den Bevölkerungen bei aller Solidarität auch eine diffuse Unsicherheit zu beobachten, die sich bis zu der tiefempfundenen Sorge steigert, dass Lebensgewohnheiten und die eigenen Traditionen ins Wanken geraten.

Im Spannungsfeld von solch fragilen Sicherheiten, Werten und der Wahrnehmung von Differenzen und Widersprüchen in den Vorstellungen von Europa als Heimat entsteht ein gestalterischer Raum, der Freiheiten für vielseitige, künstlerische Auseinandersetzungen eröffnet.

Mit diesem Projekt wollen wir den geflüchteten Kindern besondere Aufmerksamkeit widmen und ihnen die Möglichkeit geben, ihre schrecklichen Erlebnisse durch kostenlose Malunterrichte und künstlerische Betreuung zu verarbeiten. 

Impressionen …

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